Nachbericht

Veranstaltung im Bürgerhaus Burghausen am 20.10.2023 

 

Unter dem Motto „Frauen Stärken“ haben sich unterschiedliche Organisationen in Burghausen zusammengetan, um jedes Jahr mit einer Veranstaltung unterschiedliche Themen aufzugreifen und Interessen von Frauen zu vertreten. 

In diesem Jahr gehörten zu den Organisatorinnen BPW Burghausen, KDFB St. Konrad, DGB Frauen, EFLB Burghausen, Frauen helfen Frauen und SPD Burghausen. 

Michaela Müller von Frauen helfen Frauen begrüßte die Teilnehmerinnen der gut besuchten Veranstaltung im Bürgerhaus im Namen des Organisationsteams. In diesem Jahr habe man sich dem Thema Frauengesundheit gewidmet und hier vor allem dem interessanten Thema geschlechtsspezifische Medizin.  

Zu Beginn der Veranstaltung wurde mit einem Mitmachangebot der Yoga- und Meditationstrainerin Sabrina Hasenkopf ein Akzent für konkrete Frauengesundheit gesetzt. Sabrina Hasenkopf gab eine kurze Einführung, wie Yoga, Meditation und Ayurveda helfen können, Frauen (und alle Menschen) in ihrem Körper- und Lebensgefühl zu stärken und so ihre körperliche und geistige Gesundheit aus allen Lebenssituationen heraus zu verbessern und zu erhalten. Sie ging vor allem auf das Positive der Feinfühligkeit ein und wie Frauen dies als Schatz ansehen können. „Traumata, Rollenerwartungen, gesellschaftliche Zuschreibungen, ungeklärte Fragen, wir alle sind Fühlwesen. Feinfühligkeit und Selbstmitgefühl helfen lernen, dass ich in Sicherheit bin“, führte sie aus. 

Mit leichten Bewegungs- und Achtsamkeitsübungen konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dies auch praktisch erproben.  

Im zweiten Teil der Veranstaltung begrüßte Elisabeth Becker, Vorsitzende des katholischen Frauenbundes St. Konrad, Dr. Anna Maria Dieplinger. Die aus Linz stammende Expertin für Gendermedizin war an der Erstellung des österreichischen Frauengesundheitsberichtes beteiligt und ist als Dozentin für geschlechtsspezifische Medizin tätig. „In vielen Bereichen geht es um Gleichstellung und Gleichbehandlung von Männern und Frauen. In der Medizin allerdings muss genau hingeschaut werden, weil die Geschlechter hier eine unterschiedliche medizinische Versorgung brauchen.“ Sie erklärte dies mit der unterschiedlichen Physiologie aber auch mit unterschiedlichen Lebensumständen wie der Zuständigkeit für die Care Arbeit.  

Frauen leben länger als Männer, dies aber in oft schlechterer Gesundheit. Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sind die häufigste Todesursache bei Frauen. Gründe sind hohe Stressbelastung sowie oft verspätete Diagnosestellung aufgrund anderer Symptome als bei Männern. Das Immunsystem von Frauen ist sensibler und die Medikamente orientieren sich in ihrer Dosierung oft an der Physiologie des Durchschnittsmannes, zum Nachteil von Frauen und Männern.  

Abschließend fordert die Wissenschaftlerin die Berücksichtigung von geschlechtsspezifischen Aspekten in allen medizinischen Bereichen, denn „Frauen sind anders krank“. 

Mitmachangebot Sabrina Hasenkopf im Gartensaal, Bürgerhaus Burghausen (Foto: FhF)
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